Aggressiver Hund: Aggressionen in der Pubertät
Pubertät: Für’s Leben lernen
In der Pubertät geht es für unsere Hunde entwicklungstechnisch wirklich rund. Nicht nur der Körper wächst und mal sind die Beine viel zu lang für den Rest des Körpers, dann wiederum scheinen die Ohren zu Flügeln zu mutieren und lassen alles andere am Hund viel zu klein erscheinen.
Auch im Kopf ist ganz viel los und häufig kommt das Gefühl auf, dein Junghund hat gerade nur Knete und Glitzer im Kopf.
In einem früheren Beitrag habe ich schon beschrieben, wie wichtig es ist, dem jungen Hund in dieser Zeit klare Leitplanken und Regeln zu geben.
Während der Pubertät reift dein Hund also körperlich und auch geistig sehr stark. Er wird langsam erwachsen und dazu gehört auch das verstärkte erlernen und nun auch ausprobieren von Verhaltensweisen und welche Reaktionen er damit bei seinem gegenüber auslösen kann. Grenzen werden ausgetestet und geprüft, ob sie vom/von der Halter*in auch wirklich durchgesetzt werden.
Hier ist es wichtig besonnen am Ball zu bleiben, ohne dabei den eigenen Frust, der gerne mal aufkommen kann, die Oberhand gewinnen zu lassen. Der Jungspund von Hund möchte testen, ob du wirklich als Führungsperson geeignet bist und testet gerne mal, ob du wirklich gelassen bleibst, wie weit er es treiben darf und ob du dich ohne offene Aggressionen durchsetzen kannst.
Der knurrt mich an!
Als Welpen knurren viele Hunde ab und an im Spiel, knappsen oder schnappen auch mal. Das ist alles Teil einer gesunden Entwicklung der Kommunikation. In einer guten Hundeschule hast du bereits gelernt, wie du damit umgehen und deinem Hund die Beißhemmung beibringen kannst. Sollte das nicht der Fall sein: Warte bitte nicht, bis dein Hund so stark zu beißt, dass es dir wirklich weh tut, bevor du an der Beißhemmung arbeitest. Such dir am besten sofort eine*n Hundetrainer*in!
Zwei Hunde im Spiel. Darauf lassen die übertrieben aufgerissenen Augen und Mäuler schließen. Zudem scheint der Schäferhund(links) relativ entspannt zu liegen. Dies wäre in einer ernsten Auseinandersetzung nie der Fall.
Dein Hund soll von der Couch, will aber nicht…und knurrt dich an
Schauen wir uns eine ganz typische Szene an, die so oder so ähnlich mit großer Wahrscheinlichkeit mal geschehen wird, sobald Junghunde ausprobieren, was sie sich erlauben dürfen und was nicht.
Kleiner Spoiler vorweg: Die wenigsten Hunde, die dieses Verhalten zeigen, wollen wirklich die Weltherrschaft an sich reißen. Wenn du dir nicht sicher bist, wie du mit der Situation am besten umgehen solltest, lass dich von einem*r Hundetrainer*in beraten.
Stell dir vor, dein 9 Monate alter Junghund streckt sich entspannt auf der Couch aus. Du kommst dazu, setzt dich direkt neben ihn und streichelst ihn. Nun kommt dein*e Partner*in dazu, auf der Couch wird es zu eng und du schickst deinen Hund runter. Bisher ging das immer problemlos. Doch plötzlich knurrt er dich an, als du ihn runterschickst.
Sicher wird dir an dieser Stelle ‚Das hat er ja noch nie gemacht‘ in den Sinn kommen. Und dann die Frage aller Fragen: ‚Was mach ich denn nun?‘
Du hast nun mehrere Möglichkeiten:
Dich zurückziehen und den Hund auf der Couch lassen – So erziehst du dir wahrscheinlich einen kleinen Tyrannen heran, der unter Umständen bei jeder Kleinigkeit versuchen wird seinen Willen mit Knurren durchzusetzen
Deinen Hund anschreien und/oder am Halsband packen und von der Couch runterziehen – Kann man machen, zeigt deinem Hund dann aber auch irgendwie nur, dass du, ähnlich wie er, gerade keine gute Fphrungspersönlichkeit bist.
Tief durchatmen, deinem Hund einen Moment Zeit geben, von der Couch zu gehen und dein Signal ggf. wiederholen und mit passender Körpersprache ein wenig nachdruck verleihen, bis er runter geht – So zeigst du deinem Hund, dass du meinst, was du sagt und es durchsetzt. Ohne ihn dabei unverhältnismäßig stark anzugreifen.
Je ruhiger und bestimmter wir in solchen Situationen reagieren und unserem Junghund zu verstehen geben, dass wir auf unsere Anweisungen bestehen, desto eher wird er akzeptieren, dass er uns zwar gerne mitteilen darf, wenn er etwas doof findet, er aber trotzdem machen muss, was wir von ihm wollen.
Zerstürungswut: Auch Aggressionsverhalten?
Hin und wieder kommt es vor, das Hunde, die in der Welpenzeit gut alleine bleiben konnten vom einen auf den anderen Tag beginnen die Wohnung zu zerstören.
In der Regel hat dieses Verhalten nichts mit Aggressionen zu tun. Meist wird dieses Verhalten durch Frust oder Angst oder gar Panik ausgelöst.
In jedem Fall solltest du eine*n Hundetrainer*in hinzuziehen, wenn dein Hund plötzlich Dinge in der Wohnung zerstört, wenn du ihn alleine lässt. Je häufiger dieses Verhalten auftritt, desto schwerer wird es entspanntes Alleine bleiben wieder zu trainieren. Die Angst deines Hundes wird mit jedem Mal alleine bleiben schlimmer.
Du hast noch Fragen oder benötigst Unterstützung beim Training deines Hundes in Itzehoe, Elmshorn oder Umgebung?
Melde dich gerne bei mir!
>> Aggressive Äußerungen von unseren Hunden sollten auf der Sachebene, nicht der Beziehungsebene verstanden werden. Dann ist ein Dialog möglich.<<
unbekannt
Das könnte dich auch interessieren:
Loki’s Story – Alles auf Anfang?
So schnell sind 5 Monate rum. Und mit ihnen Tablettenpause, Rückschritte und viele neue Erkenntnisse. Alles dazu lest ihr in diesem Blogbeitrag. Langsam bergabAb Anfang Februar wurden die...
Loki’s Story – Der nächste Schritt
Mit dem neuen Jahr wird es Zeit, euch mal auf den neuesten Stand unserer Reise mit Loki zu bringen. Wir gehen bald, nach einigem auf und ab, den nächsten Schritt. Endlich geht's mehr auf...