Die Sache mit der Leinenführigkeit – Teil 2
Wenn der Welpe einzieht denkt man an alles, aber mit großer Wahrscheinlichkeit nicht an die Leinenführigkeit und das Training dafür. Aber wenn wir bereits im Welpenalter mit dem Training beginnen können wir uns das Leben mit dem späteren Pubertier ein bisschen einfacher machen.
Dein Welpe folgt dir
Wenn der süße, kleine Welpe bei uns einzieht bemerken wir häufig, dass er uns überall hin folgt. Auch ohne Leine. Das machen die kleinen in der Regel, weil sie schnell merken, dass wir ihnen Futter und soziale Zuwendung geben und für Sicherheit sorgen. Ohne das wären sie in ihrem Alter ziemlich aufgeschmissen und leichte Beute für Angreifer.
Deshalb lautet die Devise bei den Kleinen noch ‚Ich bleib lieber mal an meinem Menschen, da ist es sicher!‘
Viele lassen in dieser Zeit die Welpen sehr häufig komplett ohne Leine laufen. ‚Es geht ja auch so.‘
Pubertät & Entdeckerdrang
Wenn der Welpe langsam zum Junghunde wird, schon einige Monate bei uns ist und die Pubertät einsetzt verändert sich der Entdeckerdrang der kleinen Fellknäule.
Wo sie vorher noch auf Nummer sicher gegangen sind und sich lieber in unserer Nähe aufgehalten haben, ruft nun die große weite Welt.
Alles ist spannend und will entdeckt werden. Die ‚jungen Wilden‘ werden mutiger und gehen auf Entdeckungstour. Sie wollen sich ausprobieren und wagen mehr als noch vor ein paar Wochen. Und das ist meist der Punkt, an dem die Hunde dann doch mehr an der Leine geführt werden, sonst verschwinden sie stundenlang im Gebüsch oder ziehen sehr große Kreise um ihre Halter*innen herum.
Und meist beginnt genau an diesem Punkt die frustige Spirale des Leineziehens.
Dein Hund möchte links ins Gebüsch und schnuppern, rennt vor dir herum und reißt dir fast den Arm aus. Du ziehst ihn genervt aus dem Gebüsch und versucht weiter zugehen. Es gibt immer wieder ein ewiges hin und her Gezerre.
Und die frage: Warum kann der nicht einfach vernünftig laufen?!?
Früh übt sich
Im ersten Teil dieser kleinen Blog-Reihe haben wir uns schon angeschaut, welche Dinge dein Hund für die Leinenführigkeit lernen muss: Aufmerksamkeit, eine Position bei dir und die Leinenspannung.
Wenn dein Welpen nun die meiste Zeit ohne Leine gelaufen ist und jetzt als Junghund plötzlich viel häufiger angeleint ist, musst du ihm erstmal beibringen, was du von ihm erwartest. Und das gestaltet sich meistens ziemlich schwierig. Dein Wunsch nach Aufmerksamkeit konkurriert mit vielen anderen interessanten Dingen, die dein Hund erkunden möchte.
Des Ende vom Lied: Er zieht in eine Richtung, die in die andere…
Das Training beginnt schon in der Welpenzeit
Wenn der Welpe so süß hinter dir her tappst ist das letzte an das du denkst wahrscheinlich das Training für die Leinenführigkeit. Aber genau diese Zeit ist perfekt für den Start. Noch haben wir die fast volle Aufmerksamkeit des kleinen Fellknäuels.
Wenn wir ihn nun an die Leine nehmen und ihn immer dann mit Leckerli, stimmlichem Lob oder kurzer Zuwendung belohnen, wenn er richtig toll neben uns läuft, die Leine locker ist oder er uns aufmerksam anschaut, dann legen wir den Grundstein für eine gute Leinenführigkeit.
Dein Hund lernt so von Anfang an, dass es sich lohnt aufmerksam zu sein und entspannt neben dir zu laufen. In der Pubertät wird dein Hund sich ausprobieren und die Aufmerksamkeit wird auch mal abschweifen, aber insgesamt wird es für euch beide einfacher werden.
Wer hat den längeren Atem?
Pubertier stellen unsere Geduld so manches Mal auf die Probe. Hier sind Geduld, Konsequenz und Fairness gefragt.
Dein Hund hat gerade eine Großbaustelle im Kopf, dass es da mal nicht so läuft wie vorher ist relativ normal. Wichtig ist, dass du im Training und im gesamten Umgang mit deinem Hund die Leitplanken vorgibst, was gewünscht ist und was nicht. Und das ohne grob oder unfair zu werden.
Wenn das Training generell oder die Leinenführigkeit einen Tag mal so gar nicht klappen, gibt es morgen immer noch eine neue Chance dafür. Es ist nur wichtig, dass du weißt, wie du dir die Leinenführigkeit vorstellst und diese Vorstellung nicht jeden Tag veränderst, sonst kann dein Hund nicht lernen, was du von ihm erwartest.
Noch Fragen oder benötigt ihr Hilfestellung beim Training?
Dann schau dir gerne unsere Trainingsangebote an.
Nina
>Wenn dein Hund mal ziehen darf und mal nicht, wird er immer wieder ausprobieren, ob er es nicht doch nochmal darf.<<
Nina Hammig
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