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Wie ich Personal Trainerin wurde

von | Dez 13, 2020 | Mensch, Training

Lesedauer: 7 Minuten

‚Bevor du an Klimmzüge denkst, solltest du erstmal abnehmen.‘

Dieser Satz sollte der Tropfen sein, der ‚das Fass zum Überlaufen‘ brachte und nach dem ich mich entschied selbst Personal Trainerin zu werden. In diesem Blogartikel möchte ich dir erzählen, wie ich zur Personal Trainerin wurde und was mir im Training mit dir wirklich wichtig ist!

Personal Training Nina Hammig

1,60m und 95kg schwer

Wirklich schlank war ich ja noch nie, aber im Winter 2011 war das Ende der Fahnenstange erreicht. Ich stand ich, mal wieder völlig frustriert auf der Waage, die mir knallhart mehr als 95kg anzeigte – bei knappen 1,60m Körpergröße. Viel zu viel, nicht nur wegen des Aussehens, sondern auch bezüglich der Gesundheit.

Damit sollte jetzt Schluss sein und ich wollte abnehmen.

Anfangs wusste ich nicht wirklich wie, da ich auf keinen Fall wieder ins Fitness Studio wollte um dort zu trainieren. Das letzte Mal, als ich einige Jahre davor in einem war fühlte ich mich beim Training nicht wohl, mir gefielen die Öffnungszeiten nicht wirklich und es nervte mich, dass man zu den ‚Stoßzeiten’ mehr Zeit für das Training einplanen musste.

Nach einiger Recherche im Internet bin ich dann bei der Fitnesstrainerin Jillian Michaels und der Pilates Trainerin Casey Ho ‚hängen geblieben‘ und mit ihren Ernährungstipps und Trainingseinheiten ging’s los. Damals noch bei meinen Eltern wohnend, in meinem Zimmer. Es war nicht viel Platz zum Trainieren, aber er reichte völlig aus.

Und der Bonus? Meine Familie zog mit, was das Essen anging, als ich mit neuen Vorschlägen ankam und unsere Ernährung etwas verändern wollte. Das war wirklich Gold wert, aber ich versichere dir, falls es bei dir nicht der Fall sollte, ist es auch kein Beinbruch!

Im Laufe der nächsten Monate purzelten die Pfunde mal mehr, mal weniger schnell. Einige kamen wieder drauf und dann wieder runter. Es war ein ziemliches Auf und Ab. Ich habe so häufig überlegt, es doch sein zu lassen, dass es ich schon gar nicht mehr zählen konnte.

Diese Gedanken kennst du vielleicht auch ganz gut, oder?

Aber wie das immer mit solchen Sachen ist: Am Ende lässt man sie eben doch nicht bleiben, weil man wissen will, ob man es nicht doch schafft. Also blieb ich am Ball.

Personal Training Nina Hammig

‚Bevor Du an Klimmzüge denkst, solltest Du erstmal abnehmen.‘

Nachdem ich einige Monate kein einziges Gramm abgenommen hatte, dachte ich dann doch mal daran wieder ins Fitnessstudio zu gehen. Außerdem hatte ich in einem Anflug von Wahnsinn einer Freundin versprochen einen Tough Mudder zu laufen.

Ja, das sind diese irren Läufe durch Matsch, Modder und Morast. 15 km lang, mit unzähligen Hindernissen.

Dafür wollte ich unbedingt auch Klimmzüge trainieren und Abwechslung soll ja bekanntlich sowieso guttun. Also machte ich einen Probetermin aus und ging gut gelaunt hin. Ich hatte ja schon 15kg abgenommen (eigentlich schon um die 20kg, wenn man das Ganze auf und ab mal miteinbezieht) und fühlte mich echt wohl.

‚Bevor du an Klimmzüge denkst, solltest du erstmal abnehmen.‘ War ein Satz, den ich absolut nicht von einem eigentlich sympathisch wirkenden Trainer im ersten Gespräch erwartet hätte und der mich total aus der Bahn warf. Kurz davor hatte ich ihm erzählt, wieviel ich in meinen Augen schon erreicht hatte und dann das.

Unglaublich…

Super geknickt, demotiviert und mit dem Gefühl alles doch irgendwie nicht gut genug alleine zu machen, schloss ich dann den Vertrag mit dem Fitnessstudio ab – zum Glück gab es dort tolle Gruppenkurse, die mir wirklich wahnsinnig viel Spaß gemacht haben. Nur nach dem Trainingsplan des ‚tollen‘ Trainers habe ich nie trainiert. Und nach einem Jahr dann auch die Mitgliedschaft wieder gekündigt.

Den Tough Mudder bin ich übrigens trotz allem gelaufen. Es war super anstrengend und herausfordern. Klimmzüge konnte ich keinen einzigen und trotzdem bin ich, auch dank der Unterstützung eines supertollen Teams, nach rund 4 Stunden im Ziel angekommen.

Und auch wenn ich vielleicht nicht alle Hindernisse geschafft habe, ich habe mich an allen ausprobiert und alleine deshalb war ich danach schon wahnsinnig Stolz auf mich!

Ein Satz, der mich nicht mehr loslassen wollte

Noch Monate nach dem Probetermin ließ mich der Satz des Trainers nicht in Ruhe, er waberte immer im Hinterkopf herum. Ich konnte und wollte nicht verstehen, wie man sein Gegenüber und dessen Leistungen so wenig wertschätzen kann. Wie man Menschen so unbedarft solche Dinge an den Kopf schmeißt, scheinbar ohne zu überlegen, wie sie sich dabei fühlen könnten. Wie man Dinge sagen konnte, die Menschen ernsthaft kränken und demotivieren, wo sie doch ihr Bestes geben, um ihr Leben zum Positiven zu verändern.

Hätte er das anders formuliert gewesen, wäre der Satz vielleicht gar nicht so in meinem Gedächtnis geblieben. Aber es war nun mal, wie es war.

In meine Wut und mein Unverständnis über den Trainer mischte sich mehr und mehr die Frage, wie vielen anderen Frauen und Männern es noch so ergehen mag. Wie sie stolz auf ihre bisherigen Abnehmerfolge ins Fitnessstudio stapfen und dann alles, was sie erreicht haben quasi für Null und Nichtig erklärt wird.

Das konnte und wollte ich so nicht stehen lassen.

Für mich war Fitnesstraining mittlerweile mehr geworden als bloßes Mittel zum Zweck ‚Abnehmen‘. Das Training machte mir Spaß, ich fühlte mich mit jedem Training wohler in meiner Haut, weil ich immer wieder neue Dinge bewältigen konnte, die ich nie für möglich gehalten hatte. Das Abnehmen an sich trat etwas in den Hintergrund, es war immer noch ein super toller Nebeneffekt des regelmäßigen Trainings, aber nicht mehr mein Hauptfokus.  

Mich interessiert von Anfang an schon ‚die Wissenschaft‘ hinter Training und Ernährung und so entschied ich mich Ende 2014 bei der Academy of Sports neben meinem Vollzeit-Job ein Fernstudium zu machen. Ich wollte für mich selbst wissen, an welchen Stellschrauben ich für mein Training und meine Ernährung drehen kann.

Und wenn ich schon dabei war, dann wollte ich im Anschluss auch anderen helfen. Ohne blöde Kommentare – mit Wertschätzung und respektvollem Umgang miteinander. Ohne den Fokus auf den scheinbar für viele einzigen validen Grund ‚abnehmen‘ zu legen – mit Fokus auf die individuellen Ziele, ganz gleich ob fitter werden, um mit den Kindern auf dem Spielplatz besser mithalten zu können; sich den Traum vom ersten Marathon zu erfüllen oder eben doch abzunehmen, um sich sexier im Brautkleid zu fühlen.

Und so begann ich die modularen Ausbildungen zur Fachberaterin für Ernährung und zur Personal Trainerin A-Lizenz.

‚Nina Hammig – Training für Mensch & Hund‘ geht an den Start

Anfang 2019 war es dann endlich soweit und ich habe ‚Nina Hammig – Training für Mensch & Hund‘ gegründet. Damals noch unter dem Namen ‚Personal Fitness Hammig‘ und dem Fokus auf Personal Training und Online Personal Training.

Neben Wertschätzung und respektvollem Umgang ist es mir wichtig, dass Training absolut individuell zu gestalten. Ich schaue mit jedem meiner Kunden, wieviel Zeit an wie vielen Wochentagen vorhanden ist und welche Ziele erreicht werden wollen und dann stricke ich für jede und jeden einen passgenauen Trainingsplan.

Und auch wenn ich jetzt Personal Trainerin bin, ich stecke mit euch immer noch ‚mitten‘ im Training. Es gibt Zeiten, da purzeln die Pfunde oder ich halten mein Gewicht und zu anderen Zeiten gesellen sich einige wieder dazu. Das ist normal – besonders für alle, die viele Kilos abnehmen möchten gilt: Es ist ein Marathon, kein Sprint, aber wir werden an die Ziellinie kommen! Versprochen!

Fitness mit Hund

Wie ihr vielleicht wisst, bin ich mit unseren Hunden Nero & Loki selbst im Canicross und Bike-Jöring unterwegs. Das Training mit den beiden macht mir so unheimlich viel Spaß. Und diesen Spaß möchte ich an alle Interessierten ebenfalls weitergeben.

Seit Februar 2022 gibt’s bei mir, neben Online Personal Training und Fitness mit Hund, die volle Ladung Zughundesport und Hundetraining.

Falls ihr noch Fragen habt, schreibt mit gerne eine Mail an kontakt@nina-hammig.de

Nina

>> Angst beginnt im Kopf. Mut auch!<<

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