Die Sache mit der Leinenführigkeit – Teil 1
Wahrscheinlich der Wunsch Nr.1 aller Hundehalter: Ein Hund, der immer an lockerer Leine läuft.
Und in vielen Fällen leider ein unerfüllter Wunsch. Aber warum ist das eigentlich so schwer mit der Leinenführigkeit? Das wollen wir uns in diesem Blogartikel einmal anschauen.
Was ist daran eigentlich so schwer?
Leinen und das lockere Laufen daran sind eine Idee von uns Menschen. Ginge es nach unseren Hunden würde es weder Leinen noch das Laufen daran geben. Und das ist auch schon der Knackpunkt an der ganzen Sache.
Wenn wir möchten, dass die an lockerer Leine laufen anstatt uns ständig den Arm auszureißen und von links nach rechts und zurück zu schleifen, dann müssen wir ihnen kleinschrittig erklären, was wir erwarten.
Leinenführigkeit: Der Teufel liegt im Detail
Wenn man sich den Wunsch ‚Mein Hund soll an lockerer Leine laufen‘ mal ganz genau anschaut, steckt in diesem kleinen Wunsch ganz schön viel Arbeit für den Hund. Und viele Dinge, die er beachten muss. Deine Aufgabe ist es, ihm verständlich beizubringen, was du erwartest.
Und deine Erwartungen herunter zu schrauben. Das Training klappt, besonders wenn dein Hund schon zieht, nicht im Hand umdrehen. Es braucht Zeit und klare Leitplanken. Dein Hund wird nicht nach den ersten Übungsdurchläufen eure gesamte Gassi-Runde leinenführig laufen können. Denn das ist super anstrengend für ihn.
Punkt eins ist also ein Signal für deinen Hund damit er weiß ‚Jetzt ist leinenführig laufen‘ dran. Das kann ein gesprochenes Signal wie z.B. ‚komm ran‘ oder das Umleinen vom Geschirr auf das Halsband sein. Und er braucht ein Signal, damit er weiß, wann er sich wieder freier bewegen darf, also z.B. das Auflösesignal ‚OKAY‘ oder das Umleinen aufs Geschirr zurück. Wichtig ist, dass du dich für ein Signal entscheidest.
Ohne diese Unterscheidung wird es sehr schwer, dem Hund das leinenführige Laufen überhaupt beizubringen. Und auch später ist es einfacher für deinen Hund, wenn er eine Unterscheidung hat, wann er was darf. Dauerhaft leinenführig laufen ist für die meisten Hunde sehr schwierig.
Position, Leinenspannung & Orientierung…
Zerlegen wir die Leinenführigkeit mal in ihren Einzelteile, wird klar, warum es für viele Hunde so schwer ist.
Wo soll er denn laufen?
Vor dir? Neben dir? Hinter dir? auf der linken Seite vor neben und hinter dir, solange du die Leine in der linken Hand hast und bei der Leine in der rechten Hand auch?
Ganz schön viele Möglichkeiten, oder? Und wenn du dir da schon nicht sicher bist, wie du es gerne hättest, wie soll es dein Hund dann erst wissen?
Also, Aufgabe Nr,.1 für dich: Entscheide doch, wo dein Hund im dich herum laufen darf und soll.
Darf es spannend werden?
Bei der Leinenführigkeit denken die meisten Menschen nur an die Spannung der Leine, unseren Punkt 2 auf der Liste.
Aber wie gespannt darf sie denn sein? Soll sie immer stark durchhängen und sich auch mal minimal spannen? Schwierige Frage, oder?
Und deine Aufgabe Nr.2: Lege für dich fest, wie locker die Leine sein muss.
Aufgepasst! Hier geht’s lang…
Zu guter Letzt ist es auch noch wichtig, wie sehr dein Hund aufpassen soll, wo du entlang gehst. Es ist okay für dich, wenn er an lockerer Leine hier und da schnüffelt und auf dich hört, wenn du ihm sagst ‚Wir gehen jetzt links rum‘? Oder soll er mit seiner vollen Aufmerksamkeit bei dir sein und immer selbstständig auf dich achten?
Bei letzterer Variante ist es wichtig, dass du deinem Hund auf den Runden immer wieder die Möglichkeit gibst ausgiebig zu schnüffeln, denn das ist ein Grundbedürfnis deines Hundes. Und dem kann er nicht nachgehen, wenn du seine volle Aufmerksamkeit forderst.
Als dritten Punkt legst du als fest, wie aufmerksam ihr gemeinsam in der Leinenführigkeit laufen wollt.
Auf ins Training
Ganz schön viel zu beachten und bedenken, oder?
Damit es für dich und deinen Hund nicht zu viel wird, hilft es oft, sich im Training erst mal nur auf eine der drei Komponenten zu konzentrieren und diese zu üben. Such dir dafür ein ruhiges Stück deiner Gassistrecke oder fang einfach in eurem Garten damit an. Laufe ein kleines Stück auf und ab, nachdem du deinem Hund das Start-Signal gegeben hast und lobe ihn, wenn er sich richtig verhält. Falsches Verhalten ignorierst du erstmal.
Bei Hunden die sehr groß sind, viel Kraft haben und schon eine Weile üben konnten an der Leine zu ziehen, solltest du dir Hilfe von einem/einer Hundetrainer*in holen. Das Training mit solchen Hunden kann allein sehr schnell frustrierend werden.
Noch Fragen oder benötigt ihr Hilfestellung beim Training?
Dann schau dir gerne unsere Trainingsangebote an.
Nina
>>Hunde ziehen an der Leine weil sie es können. Und gelernt haben, dass sie damit an ihr Ziel kommen.<<
Nina Hammig
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