Loki’s Story – Bauchgefühl an Hirn: „Ich hab’s dir doch gesagt…“

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt…
Anfang 2025 haben sich die Ereignisse bezüglich der Verhaltenstierärztin ein wenig überschlagen. Ich möchte hier bewusst nicht ins Detail gehen, da diese Angelegenheit nicht nur mich betrifft, sondern auch viele andere und sehr kompliziert und verworren ist.
Nur so viel: Ende Januar habe ich mich, nach reiflicher Überlegung und Abwägung aller neuen Informationen, die ich erhalten habe, entschlossen als Hundetrainerin nicht mehr mit dieser Tierärztin zusammen zu arbeiten und auch Loki nicht mehr von ihr betreuen zu lassen. Darüber habe ich auch alle meine Kund*innen informiert. Denn Transparenz und Ehrlichkeit waren und sind mehr sehr wichtig.
Neustart Nr. 3 – Ob jetzt alles besser wird?
Mit dem Ende der Betreuung kam ein neuerliches Blutbild von Loki über unseren Haustierarzt. Zur Erinnerung: Lokis Verhaltensprobleme waren bis zu diesem Zeitpunkt zwar besser geworden, aber nie verschwunden. Und sie waren an einem Punkt, an dem sie sich durch Training auch nicht mehr beeinflussen ließen.
Das Ergebnis der Blutuntersuchung: Die Schilddrüsenwerte waren nahezu die gleichen wie 2023 vor Beginn der Medikation mit Psychopharmaka. Unser Haustierarzt empfahl uns unverzüglich mit der Schilddrüsenmedikation zu beginnen. Und das taten wir.
Gleichzeitig machten wir einen Termin bei einem weiterem Tierarzt, um das Ausschleichen der Psychopharmaka bei Loki zu besprechen, da sich unser Haustierarzt nach eigener Aussage damit nicht ausreichend auskannte, um dies mit uns zu machen.
Der neue Tierarzt trägt die offiziellen und rechtlich geschützten Bezeichnungen „Zusatzbezeichnung Verhaltenskunde“ und „Fachtierarzt für Verhaltenskunde“ – ein wichtiger Punkt auf den ihr unbedingt achten solltet, wenn ihr einen Tierarzt bei Verhaltensproblemen mit eurem Hund aufsuchen möchtet.
Bei unserem Termin mit Loki bei ihm im April wurde der Plan gefasst, dass wir erst einmal ein weiteres Blutbild abwarten und dann die weiteren Schritte bzgl. des Ausschleichen des Psychopharmakas besprechen. Nachdem das Blutbild ausgewertet war, gab es bei der Schilddrüsenmedikation noch leichte Anpassungen. Nach einigen Wochen begann dann das Ausschleichen des Psychopharmaka.
Und was soll ich sagen? Je besser Lokis Schilddrüsenmedikamente wirkten, desto entspannter wurde er. Impulskontrolle? Wieder gut trainierbar und jetzt merkt man kaum noch einen Unterschied zu einem ’normalen‘ Hund. Pöbelei an der Leine? Kommt kaum noch vor, Loki sucht in der Regel Blickkontakt zu uns und wartet ab, was wir entscheiden, wie mit der Situation umgegangen wird.
Wir können endlich ohne Zeitlimit spazieren gehen, ganz egal wo. Selbst der kurze Einkauf im Futterladen mit Kontakt zu anderen Hunden und vielen Menschen macht Loki nichts mehr aus. Nero und Loki kuscheln regelmäßig miteinander, schlafen viel mit Körperkontakt aneinander. Es ist als wenn wir einen ganz anderen Hund haben. Und wir haben das Gefühl, dass Loki sich endlich so richtig wohl in seiner Haut fühlt.
Und das hat sich selbst dann nicht mehr geändert, als die Psychopharmaka vollständig ausgeschlichen waren.
Und das für mich aller Schönste? Er gibt endlich wieder sein Wolfsgeheul von sich, wenn er sich sehr freut oder auch einfach mal so. Unser Malamute benimmt sich endlich wieder wie einer und heult sein wunderschönes Geheul.
Hinterher weiß man es immer besser
Die letzten Monate haben mein Mann und ich viel darüber nachgedacht, wieso wir diese ganze Zeit nicht auf unser Bauchgefühl gehört haben. Wieso wir nicht darüber gestolpert sind und uns nicht gewundert haben, dass dort jemand vor uns steht, dessen Abschlussprüfung anscheinend Mal um Mal verschoben wird. Wie sehr wir uns von jemandem mit einem Fachtitel, der kein offizieller Titel ist, blenden ließen, anstatt auf unser Bauchgefühl zu hören.
Und unser Bauchgefühl? Das flüsterte uns immer mal wieder ein „Ich hab’s doch von Anfang an gesagt!“ ins Ohr.
Tja, hätten wir da mal früher drauf gehört…es hätte uns, höchstwahrscheinlich, viel Geld und noch mehr, nun vertane, Zeit mit Loki gespart, die wir nie wieder bekommen und Loki Unmengen an Stress erspart… Die ‚verlorene‘ Zeit mit Loki, in der wir auf vieles mit ihm verzichtet haben, um den Stress für ihn handelbar zu halten, die wurmt mich am meisten. Das Leben unserer Hunde ist eh schon viel zu kurz. Und jeder Tag, den man mit dem Hund nicht voll auskosten kann, ist ein Tag zu viel. Bei uns sind es Jahre..
Hinterher weiß man es immer besser. Und für uns steht fest, dass wir uns nie wieder auf Meinungen und Aussagen verlassen werden, nur weil eine Person mit einem tollen Titel oder einer tollen Berufsbezeichnung daher kommt, wenn das Bauchgefühl etwas anderes sagt.
Und das gilt für mich nicht nur im privaten Bereich, sondern für mich als Hundetrainerin. Denn ja, ich habe die Person, bei der wir mit Loki seit 2023 in Behandlung waren auch an meine Kund*innen weiterempfohlen und in einigen Fällen mit dieser Person zusammen gearbeitet. Weil ich es nicht besser wusste.
Das wird mir nie wieder passieren.

>> Komme, was da wolle: Hör auf dein Bauchgefühl. Es hat immer Recht!“<<
Nina Hammig
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